7. November 2014

In eigener Sache: Facebook ade!

Vor rund einer Woche wurde mein Facebook-Account gesperrt. Irgendwas wegen der Identität wurde bemängelt, allerdings nicht in einer direkten Nachricht an mich, sondern nur per Link auf eine Seiten mit allgemeinen Erklärungen. Nun, Quentin Quencher steht natürlich nicht auf meiner Geburtsurkunde, es ist meine virtuelle Identität, und auch mein Autorennahme. Als solchen könnte ich ihn mir natürlich im Personalausweis oder Pass eintragen lassen, habe dies aber bislang nicht als notwendig gesehen. Auf der Bank ist mein Autorennahme hinterlegt, wenn ich Rechnungen für verschickte Bücher schreibe, steht dort auch als Empfänger Quentin Quencher, genauso wie am Postkasten, Briefe kommen also an. Und wer mich persönlich kontaktieren will, ruft mich einfach an. Telefonnummer ist auf meiner Homepage zu lesen, ebenso im Impressum hier auf Glitzerwasser (Link ganz unten).

Jetzt könnte ich natürlich Einspruch gegen diese Sperrung einlegen, werde es aber nicht tun, sondern mich ganz aus Facebook zurückziehen, aus mehreren Gründen. Zum einen finde ich diese unpersönliche Vorgehensweise als beleidigend, ein Hinweis, dass wenn ich nicht bis zum Datum xy meine persönlichen Daten aktualisiere oder ändere, leider mein Account gesperrt werden müsste, hätte gereicht. Haben die nicht nötig, nein, Kunden brauchen die wahrscheinlich auch nicht. Ja, tatsächlich war ich nicht nur einfacher Nutzer von Facebook, sondern auch Kunde, weil ich Werbung für mein Buch geschaltet hatte. Wer also so mit Kunden umspringt, das Geld nimmt, dann aber ohne Mahnung den Account sperrt, braucht offensichtlich keine Kunden.

Aber dies ist natürlich nicht der Hauptgrund, warum ich nicht gegen diese Sperrung vorgehe. Selbstverständlich muss ein Unternehmen von dieser Größe Vorgänge automatisieren, die dann von den Betroffenen als unpersönlich und teilweise auch beleidigend empfunden werden können. Das geschieht anderswo auch, weshalb ich auch keinen Groll gegen Facebook hege. Nein, ich habe einfach zu viel Zeit auf dieser Plattform verwendet, habe Links gesetzt zu Artikeln die ich für bemerkenswert hielt, aber eigentlich habe ich es nur als Werbeplattform für meinen Blog benutzt. Doch diese Zeit die ich damit verbracht habe, das schauen danach, ob wer was "gelikt" hat, hat mich davon abgehalten und abgelenkt das zu tun was ich eigentlich möchte: lesen, nachdenken, schreiben. Deshalb kommt mir diese Sperrung auch ganz gelegen, als Wachruf, mich wieder mehr auf meine Arbeit zu konzentrieren.

Gerne hätte ich mich natürlich von ein paar "Freunden" verabschiedet. Die Anführungszeichen sind keine Ironie, sondern weil ich den Begriff Freund für flüchtige Kontakte im Internet als zu hoch gegriffen empfinde. Aber behalten wir der Einfachheit wegen diesen Begriff Freund einfach bei. Von rund einem Dutzend Freunden bekam ich immer wieder wichtige Anregungen, oder Einblick in die Persönlichkeiten, was mir fast noch wichtiger war. Stefan Klinkigt, Karl Rannseyer und Kay A. Lorey seien hier nur stellvertretend genannt, aber dennoch etwas hervorgehoben. Falls einer von euch ein eigenes Blog aufmacht, bitte gebt mir Nachricht, dann kann ich euren Gedanken weiterhin folgen. Insbesondere möchte ich mich aber von meinen zwei liebsten Freunden verabschieden, genauer gesagt, sind es Freundinnen: Monika Bittl und Cora Stephan. Ihr zwei Beiden geht mir nicht verloren, ihr schreibt Artikel bei AchGut und anderswo, und vor allem, ihr schreibt Bücher. Und gibt es einen persönlicheren Kontakt zu einem Autor, als das lesen seiner Bücher? Wohl kaum.

In diesem Sinne: Tschüß Facebook, um Freunde zu haben brauche ich dich nicht.


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