30. April 2016

Schnipsel im April '16

Familiengeld kommt nicht - dafür hauptsächlich grüne Agenda. Die CDU-BW mutiert zu Kretschmanns Sänftenträger.


Im Vergleich zu Angela Merkel wirkt Helmut Kohl geradezu als Intellektueller.


Die Flüchtlingszahlen sind wegen dem EU-Türkei-Deal gesunken, meint Merkel. Und die Sonne geht auf, weil Hähne krähen.


Mazyek lässt die Maske fallen, den Import von Imamen nennt er „innere Angelegenheiten“.


25 Jahre, so heißt es, sind eine Generation. So in etwa. Es beginnt nun also die Zeit der zweiten Generation nach dem Ende des Ostblocks. Die bipolare Welt des Ost-West-Konfliks, des kalten Krieges, der Mauer - all das ist vorbei. Vergleichen wir es mal mit der Nachkriegszeit. Die zweite Generation begann 1970.


Warum werden die Positionen der AfD zur Kernkraft von ihren Gegnern nicht mehr thematisiert? Finde ich auffällig.


Das 20. Jahrhundert, mit den ekelhaften Praxisversuchen des Faschismus und des Kommunismus, überdeckt die eigentlichen Befindlichkeiten der Europäer, auch die der europäischen Nationen. Wir werden das 19. Jahrhundert studieren müssen, wollen wir Europa begreifen.


Der Islamismus verkehrt die erlebte Minderwertigkeitserfahrung in Chauvinismus.


Durch die Rede von Einzigartigkeit des Faschismus legitimieren sich die Linken, wird aber der Faschismus in den Kontext seiner Zeit gestellt, wie das Nolte tat, nun auch Sloterdiijk und andere, wird die Angstmacherei vor einer Wiederkehr des Faschismus wirkungslos. Das hätte noch nicht absehbare Konsequenzen fürs Selbstbild der Deutschen nach dem Krieg. Wahrscheinlich deswegen reagiert der Mainstream auf derartige Gedanken so allergisch.


Paradox: Wenn Linke anderen Antiamerikanismus vorwerfen.


Eine halbe Stunde stand meine Frau bei den Babyschuhen. Mir wird ganz bange.


Kann man heute noch das Wort „eigentlich“ verwenden, ohne an Adorno oder Heidegger zu denken. Ich versuche es immer wieder und doch bleiben nur zwei Verwendungen übrig. Einmal um eine Täuschung zu entlarven: „Eigentlich ist das Ding was ganz anderes als es scheint“. Oder als Reduzierung auf den Kern oder wichtigsten Aspekt einer Sache: „Eigentlich ist das Ding nur.“ Der erste Aspekt hat etwas von einer Verschwörungstheorie, einer Sache wird ihr Geheimnis entrissen.


Der Verbildete ist ein Feigling, er traut seinen eigenen Gedanken nicht.


Ich will wissen was das Ding, oder das Phänomen, an sich ist. Welchen Charakter und welche Eigenheiten es hat, weniger wie es entstanden ist.


Vielleicht, um das mal ganz provokativ zu sagen, sind Kunst und Spiritualität die eigentlichen Wissenschaften.


Über oder wegen Böhmermanns Witze kann ich nicht lachen, noch nie. Über Erdogans Reaktion auf Böhmermann schon.


Adressat der "Rede" Erdogans von der Beleidigung sind zuerst die Türken in Deutschland. Die will er einfangen und bauchmiezeln.


Merkel hatte die Wahl so oder so zu entscheiden, das Argument Rechtsstaat ist aus ihrem Mund nicht glaubwürdig.


Was ist Statistik anderes als aus dem Zusammenhang gerissene Zitate?


Es gibt Länder, dort sollte man aus Selbstschutz nie außerhalb von Ortschaften anhalten.


Als ich auf den Philippinen mein erstes Haus bezog, hat sich meine Frau als erstes eine Pistole zugelegt. Ich war froh darüber, es gab ein gewisses Gefühl der Sicherheit, vor allem, weil sie mit der Knarre auch verdammt gut umgehen konnte. Die Jungs im Ort sind ganz blass geworden, als mal bei einer Art Kirmes ein Schießstand aufgestellt wurde, wo man mit Kleinkaliberpistolen (oder so was ähnlichem) schießen konnte, und sie (meine Frau) baff baff baff nur ins Schwarze getroffen hat. Das hat sich rum gesprochen, niemand hätte sich getraut unser Haus unerlaubt zu betreten.


Äh, ptffpt, spuckend läuft mein Jüngster weg. Es ist ein Unverschämtheit von mir, mich an meinem Geburtstag nicht zu rasieren, heute wo mich alle meine Kinder küssen.


Gut möglich, dass es sich bei dem Täter um einen Deutschen handelt. Doch dann wäre das bestimmt erwähnt wurden.


Chlorhähnchen esse ich jederzeit, Bio-Käse niemals.


Ich sortiere gerade meine älteren Texte und möchte noch ein abschließendes Buch bringen. Erfolg verspreche ich mir nicht davon, es ist nur der Vollständigkeit wegen, vor allem wegen meiner Kinder oder Enkel, falls die mal, wenn sie selbst alt sind, ich schon längst von den Würmern gefressen bin, sich interessieren, was der Alte wohl für ein Mensch war, was ihn umtrieb. Vielleicht ist dann der eine oder andere Text für eine Diskussion gut. Ich bedauere es ja auch, praktisch alles was meine Großeltern betrifft nur aus Erzählungen zu wissen. Von ein paar Feldpostbriefen abgesehen. Vielleicht sollte ich als Titel »Feldpost« wählen, es sind ja Berichte aus einer Kampfzohne.


Ich frage mich, ob dieses zahlengläubige der Statistiker nicht ein wenig wie das Denken in Ideologien ist. Die Selektion in wichtig und unwichtig für die Statistik oder die Ideologie ist sich sehr ähnlich.


Immer wieder Zitate. Woher komm diese Feigheit vor dem eigenen Gedanken?


Mein zweiter Sohn (aus erster Ehe) saß am Tisch und malte mit Pinsel und Farbe auf ein Blatt Papier einen Wellensittich. Unser Wellensittich war Grün, aber er malte ihn in Gelb-Orange. Ein Freund von mir (Künstler-Maler) saß daneben und beobachtete ihn. Auf einmal stand mein Freund auf, kam zu mir und meinte: „Dein Sohn ist auch schon verbildet!“ Der hatte nämlich, nachdem er den Wellensittich genauer anschaute, festgestellt, dass der ja Grün ist, und hat sein Gelb-Orangenes Bild von ihm wieder übermalt, diesmal in Grün.
Mein Freund, der Künstler, nannte dies Verbildung. Vorher hatte das Kind den Vogel so gemalt wie es ihn empfand, danach nach scheinbarer Objektivität. Mein Kumpel meinte nun, die Kunst will diese Verbildung wieder aufheben, auf das ursprüngliche Empfinden zurück kommen, was dann den wahren Charakter einer Sache deutlich werden lässt.



Dossier: Aphorismen



Einige dieser „Gedankenschnipsel“ – und weitere – hier in:
Chorhähnchen esse ich jederzeit“.

Paperback
148 Seiten
ISBN-13: 9783744895590
8,50 €
E-Book
ISBN-13: 9783744828536
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